Shuttle – A course for an Innovative Culture of Weaving

Work of Ellen Harlizius-Klück

Work of Ellen Harlizius-Klück in shuttle exhibition

In the last year, eight students from different countries met five times to learn and work with their ideas on power dobby and Jacquard looms. I was one of them and really enjoyed the five week-long modules where we met and struggled with CAD programs and noisy machines, at first with respect but in the end we often managed to outsmart them (with the help of the technicians from the Haslach Centre for Textile Culture) and make them do things that were not supposed to be done with them.

The results are now on display in the little event hall of the Centre for Tourism and Culture in Halsach accompanied by two weeks of smaller weaving couses and a huge weaver market next weekend (19th and 20th of July).

Within this course I took the opportunity to weave music code that was transferred into graphics files by Alex McLean using Peano-curves and you can see the result on the photos. On the left tere is a Jacquard-cloth including repeats of the whole code and on the ground a dobby weave with structures taken out of the accidental thread crossings of the woven code.

Detail with portfolio

Detail of Exhibition with Portfolio of Ellen Harlizius-Klück

Exhibition dates
15. – 25. July 2014:
Tuesday-Sunday 10-16
Saturday 19th and Sunday 20th July: 10-18
Kleiner Veranstaltungssaal (Little Event Hall)
TuK-Vonwiller (Tourism and Culture Centre Vonwiller)
Stelzen 16
4170 Haslach
Austria

The next shuttle course will start in autumn 2015. For more information see the English website of SHUTTLE

Participants
Fiona Crestani
Ellen Harlizius-Klück
Lucia Schwalenberg
Christel Heimbucher
Hedi Ludwig
Waltraud Münzhuber
Sibylle Sayer
Siiri Sion

Artistic advisors
Marga Persson
Tim Parry-Williams
Ismini Samanidou
Lia Cook

Technical advisors
Andreas Selzer
Elisabeth Stötzler
Ulrike Alps

Organisation
Christina Leitner
Martina Lehner

Das Pepita-Virus – Herstellung und Verbreitung eines Stoffmusters

Es ist so weit: am 1. Juli öffnet die Pepita-Ausstellung ihre Pforten. Das Tuchmachermuseum in Bramsche zeigt vom 1. Juli bis zum 21. Oktober 2012 wie das Muster hergHahnentritteestellt wird, wer es in der Geschichte und in Film und Fernsehen getragen hat, wie es auf  alle möglichen Gegenstände überspringt (von Kleidung über Möbel zu Tassen und Fingernägeln) und welche irritierenden Effekte es auf Bildschirmen auslöst.

Die Ausstellung wurde von Ellen Harlizius-Klück und Annette Hülsenbeck initiiert, mit Ulrike M. Brinkmann (bk:w) weiterentwickelt und durch das Museumsteam aus Leiterin Kerstin Schumann, Mitarbeiterin Ilka Thörner und Grafikerin Wetti M. Joseph in Form gebracht. Zur Eröffnung am 1. Juli um 11 Uhr spielt Gabi Piechotka am Klavier Pepita-Tänze des 19. Jahrhunderts und eine eigene Komposition nach Hertha Müller: Pepitasamt.

Simulation der KlötzchenbildungEs ist bekannt, daß das Muster im analogen Fernsehen Moiré-Effekte erzeugt und oft wird behauptet, hier sei die digitale Verarbeitung überlegen. Das ist aber nicht richtig. Wir zeigen eine Simulation des Effektes, den das Muster auf digitalen Bildschirmen auslöst – die sogenannte Klötzchenbildung. Wer dem Link des kleinen Bildschirms folgt, kann durch Klicken auf den rechten Knopf das Muster vergrößern und durch Klick auf den linken Knopf verkleinern.

Pepita kommt

Bildschirm mit Pepita-MusterIm Sommer 2012 zeigt das TuchmacherMuseum in Bramsche eine Ausstellung zu Pepita- und Hahnentritt-Mustern. Das schwarzweiße Stoffmuster ist derzeit sogar auf Taschenmessern und Fingernägeln zu sehen. Wegen seiner Moiré-Effekte ist Hahnentritt beim Fernsehauftritt tabu, es sei denn, man macht es wie Lady Gaga und trägt die gemalte Variante.

Die Ausstellung soll nicht nur erklären, warum der Moiré-Effekt entsteht. Sie zeigt auch die Entstehung des Musters selbt und zeichnet seine Verbreitung nach. Zusammen mit Annette Hülsenbeck erarbeite ich zur Zeit ein Konzept, suche Bilder und Filmschnipsel, Texte und Meinungen und – Musiknoten. Im Jahr 1853 hat Joseph Doppler drei Stücke für die spanische Tänzerin Pepita geschrieben, nach der das Stoffmuster benannt ist: eine Polka, eine Redova und einen Galopp. Und nach den Noten für Polka und Redova suche ich noch.

Textile Matrix

Für das Jahr 2012 war eine Ausstellung meiner textilen Arbeiten im Münchener Museum für Abgüsse geplant. Im Lichthof sollte der Quilt (links) zu sehen sein, bei dem ein traditionelles Nine-Patch-Quiltmuster von einer endlosen Naht in Form eines snake kolam auf einem quadratischen Stück Baumwollnessel festgehalten wird. Der Quilt verbindet also eine amerikanische Tradition mit einer indischen. Die Idee entstand, als die fraktale Geometrie populär wurde und man plötzlich in Mathematikbüchern jene Formen und Ornamente wieder fand, die es im Kunsthandwerk schon seit Jahrhunderten gibt.

Der Titel der Ausstellung, Textile Matrix, nimmt den Faden eines früheren Events auf: Colour Matrix. 2005 installierte der Künstler Andrej Barov eine ca. 200qm große Leuchtkasten-Installation im Glasdach über dem nördlichen Lichthof des Museums. Ganz ohne künstliches Licht wird der frei im Raum hängende Quilt auf der eierschalenfarbigen Rückseite die Farben der Vorderseite durchschimmern lassen. Die Ausstellung wird aufgrund meines Stipendiums in Kopenhagen voraussichtlich 2013 stattfinden.

Schöne Mathematik in Dresden

Zwei Polyeder aus der Serie von Klaus BeckerDer Publikumsliebling einer Ausstellung mathematischer Modelle in Dresden waren die aus und in ihre Metallhüllen gewickelten platonischen Körper des Künstlers Klaus Becker. Neben vielen anderen Modellen waren auch die kleinen und großen Exponate des Imaginary Projektes der TU München zu entdecken. Den Sternpolyeder aus Bambus und Gummiringen findet man ebenso wie eine Liste aller Beteiligten auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Geometrie und Grafik (DGfGG).

Faltform von Thomas Kohl und MiederschnittmusterMir gefielen die Faltformen des Designers Thomas Kohl, die an die Schnittmuster von Damenkorsetts aus der Enzyklopädie von Diderot und d’Alembert erinnern. Rechts oben sieht man eine solche Faltform für einen kegelförmigen Behälter. Darunter ist ein Kupferstich mit Miederschnittmuster aus dem Tafelwerk der Enzyklopädie abgebildet. Die Schneiderei hat sehr viel mit Geometrie zu tun und die französischen Herausgeber waren sich dieser Tatsache durchaus bewusst.

Antiker GewichtswebstuhlMein eigener Beitrag war eine interaktive Flash-Präsentation, die den Beweis der Irrationalität von Quadratseite und Diagonale aus Musterungsproblemen der Weberei entwickelt. Die Präsentation steht jetzt im Netz zur Verfügung und wurde von drei Postern zur antiken Arithmetik und Weberei eingeführt, die Idee und Kontext erklären. Die Poster kann man hier im Din-A4-Format herunterladen.

Sieger bei Kopf + Zahl

Lichthof der LMUDas Projekt „Dyadische Arithmetik in Philosophie und Weberei“ zählt zu den Preisträgern des Ideenwettbewerbs „Kopf und Zahl“, ausgeschrieben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Haus der Wissenschaft Bremen. Prämiert wurden Projekte, die den Dialog zwischen der Mathematik und den Geisteswissenschaften fördern.
Im Zentrum meines Projekts steht die Abspaltung der Mathematik von der Philosophie seit der Antike – insbesondere beschrieben am Beispiel der Rolle der Dualität. Der Philosoph Leibniz versuchte seinerzeit eine duale Zahlentheori zu entwikeln, um alles damit berechnen zu können. Diese sogenannte dyadische Arithmetik ist heute als System aus Nullen und Einsen bekannt, auf dem das Prinzip des Universalcomputers aufbaut. Doch schon in der antiken Philosophie gab es ein solches duales Zahlsystem, das vor allem die Musterung der wertvollen antiken Gewebe erleichterte. Der Blick auf Penelopes Webstuhl führt mitten in die Geschichte mathematischen und philosophischen Denkens.

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke (Inst. für Klassische Archäologie der LMU München) umgesetzt. Erste Ergebnisse waren auf den Münchener Wissenschaftstagen zum Jahr der Mathematik im Oktober 2008 im Lichthof der LMU zu sehen. Seit Ende 2008 hat das Projekt eine eingene Website unter www.praetexta.de.