Besuch aus Grönland

photo_sermitsiaq

Vortrag zu Weberei und Mathematik in der Bibliothek des Zentrums für Textilforschung, Kopenhagen. Ellen Harlizius-Klück stehend, links.

Nuuk-København-Nuuk war die Route einer Gruppe von Studenten aus Grönland, die im letzten September das Zentrum für Textilforschung besuchten, als ich dort mein Marie-Curie-Projekt durchführte. Nun berichtet die grönländische Zeitung Sermitsiaq ausführlich über diesen Besuch. Das Foto zeigt mich bei meinem Vortrag zu “Weberei und Mathematik”. Auf der Leinwand rechts sieht man ein Mäandergewebe, das ich im Rahmen der Forschungswerkstatt in Bramsche 2009 gewebt hatte und für das dass Alex McLean kürzlich ein gibber-script geschrieben hat (siehe Foto unten).

Den vollständigen Artikel (allerdings auf Grönländisch) gibt es hier: Avisartikel_Sermitsiaq_01_2014.

Meander "Woven" with gibber by AlexMcLean

Sieger bei Kopf + Zahl

Lichthof der LMUDas Projekt „Dyadische Arithmetik in Philosophie und Weberei“ zählt zu den Preisträgern des Ideenwettbewerbs „Kopf und Zahl“, ausgeschrieben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Haus der Wissenschaft Bremen. Prämiert wurden Projekte, die den Dialog zwischen der Mathematik und den Geisteswissenschaften fördern.
Im Zentrum meines Projekts steht die Abspaltung der Mathematik von der Philosophie seit der Antike – insbesondere beschrieben am Beispiel der Rolle der Dualität. Der Philosoph Leibniz versuchte seinerzeit eine duale Zahlentheori zu entwikeln, um alles damit berechnen zu können. Diese sogenannte dyadische Arithmetik ist heute als System aus Nullen und Einsen bekannt, auf dem das Prinzip des Universalcomputers aufbaut. Doch schon in der antiken Philosophie gab es ein solches duales Zahlsystem, das vor allem die Musterung der wertvollen antiken Gewebe erleichterte. Der Blick auf Penelopes Webstuhl führt mitten in die Geschichte mathematischen und philosophischen Denkens.

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke (Inst. für Klassische Archäologie der LMU München) umgesetzt. Erste Ergebnisse waren auf den Münchener Wissenschaftstagen zum Jahr der Mathematik im Oktober 2008 im Lichthof der LMU zu sehen. Seit Ende 2008 hat das Projekt eine eingene Website unter www.praetexta.de.